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Kompostierbare T-Shirts

Einige T-Shirts aus dem Merch von Die Ärzte und Die Toten Hosen von Brands Fashion und Nizzu Artist & Relation sind C2C-zertifiziert. Die T-Shirts der C2C-Botschafter*innen von Melawear und bedruckt von Mangonumberfive entsprechen ebenfalls C2C-Kriterien. Sowohl das Gewebe aus Bio-Baumwolle als auch die Druckfarben sind für Kreisläufe geeignet.

Brands Fashion lässt in Fabriken produzieren, die mit dem LEED-Zertifikat (Leadership in Energy and Environmental Design) ausgezeichnet sind. Es ist das international etablierteste Zertifikat für nachhaltige Gebäude und wird vom U.S. Green Building Council (USGBC) verliehen. Bei der Zertifizierung werden Standortqualität, Wasserverbrauch, Energieeinsparungen, verwendete umweltschonende Materialien, Raumqualität und innovatives ökologisches Design geprüft. Durch die Produktion in entsprechenden Fabriken sowie Maßnahmen zur Prozessoptimierung sinkt der Energieverbrauch für die T-Shirts stark. Der Wasserverbrauch wird durch ökologischen Landbau, Overflow-Färbemaschinen sowie die zertifizierten Farbstoffe nicht nur reduziert. Das Wasser wird zu 99 % zirkulär wiederverwendet.

Die gesamte Lieferkette von Brands Fashion ist zusätzlich zur C2C-Zertifizierung auch nach dem Fairtrade-Textilstandard zertifiziert. Das heißt, dass alle Beschäftigten entlang der Wertschöpfungskette fair bezahlt und behandelt werden. Die T-Shirts sind zu 100 % schadstofffrei, da nur chemische Stoffe eingesetzt werden, die keinerlei Schäden für Mensch und Umwelt zur Folge haben. Auch das kommt den Beschäftigten zugute, da sie bei der Produktion keinen gesundheitsschädlichen Chemikalien ausgesetzt sind. Zudem können dadurch alle Bestandteile der C2C-T-Shirts vollständig in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden.

Die Textilien von Melawear sind GOTS- und Fairtrade-zertifiziert. Beim Design orientiert sich das Unternehmen aus Kassel an Cradle to Cradle-Kriterien und verzichtet aus diesem Grund auf Misch- und Kunstfasern sowie Metalle wie Nickel, auf die viele Menschen allergisch reagieren. Melawears Näherei in Indien war die weltweit erste, die nach dem Fairtrade-Textilstandard zertifiziert wurde und ihren Beschäftigten nicht nur Mindestlöhne, sondern existenzsichernde Löhne bezahlt. Um einen möglichst hohen Anteil an Wertschöpfung in dem Land zu lassen, aus dem der Rohstoff für die Produkte stammt, finden alle Produktionsschritte, vom Anbau der Biobaumwolle bis zum fertigen Produkt entweder in Sri Lanka oder in Indien statt.

Bedruckt wurden die Melawear-T-Shirts von Mangonumberfive aus Lüneburg mit C2C-Textildruckfarbe. Diese Farbe enthält keinerlei schädliche Chemikalien, ist daher unter natürlichen Bedingungen kompostierbar und kann zum Futter für Mikroorganismen im Boden werden.

Brands - social. green. fashion. Logo blau grün
Melawear Logo schwarz
Kleidung im Kontext von Cradle to Cradle

Kompletter Verzicht auf Kleidung? Das wäre wohl eine ziemlich kalte (und nackte) Angelegenheit. Wir brauchen Kleidung, um uns zu schützen, zu wärmen und letztendlich auch als Ausdruck unserer Selbst und unserer Kultur. Eine reine Verzichtsstrategie ist im Textilbereich also keine Lösung. Umso entscheidender ist daher die Frage, wie wir unsere Kleidung herstellen. Die Textilindustrie ist heute eine der umweltschädlichsten und ressourcenintensivsten Industrien der Welt. Für Rohstoffe wie konventionelle Baumwolle werden enorme Mengen Wasser verbraucht, schädliche Chemikalien und Pestizide genutzt und große Flächen benötigt. Bei der Verarbeitung zu einem Textil kommen schadstoffhaltige Farben oder Veredelungschemikalien hinzu. Außerdem ist die globale Textilindustrie der Sektor mit dem höchsten Risiko für Kinder- und Zwangsarbeit, unzureichenden Arbeitsschutz und die Nichteinhaltung von Mindestlöhnen. Und was passiert mit unserer Kleidung, nachdem sie unter prekären sowie umwelt- und gesundheitsschädlichen Umständen produziert wurde und wir sie (vielleicht nur für kurze Zeit) getragen haben? Sie landet auf dem Müll. Weltweit enden jährlich 92 Millionen Tonnen Textilien auf Mülldeponien.

Wie kann also eine Textilindustrie aussehen, die Mehrwerte schafft? Textilien sind Verbrauchsgegenstände, da beim Waschen und Tragen unweigerlich Abrieb entsteht und sich Fasern lösen. Jeder Bestandteil, vom Gewebe über das Garn bis zur Druckfarbe, muss also aus Materialien bestehen, die biologisch abbaubar sind. Knöpfe oder Reißverschlüsse müssen so designt sein, dass sie recycelt werden und in technischen Kreisläufen zirkulieren können. Da wir Kleidung jeden Tag auf der Haut tragen, müssen die Textilien auch für Hautkontakt designt sein und dürfen nur Inhaltsstoffe enthalten, die gesundheitlich unbedenklich sind. Deshalb ist Kleidung aus Meeresplastik, die man immer häufiger kaufen kann, auch keine besonders gute Idee. Die ursprünglichen Kunststoffe wie Plastiktüten, Fischernetze oder Autoreifen waren nie dafür gedacht, dass wir sie auf der Haut tragen. Sie enthalten meist schädliche Weichmacher oder Farbstoffe und reichern sich im Wasser zusätzlich mit Schadstoffen an. Außerdem trägt dieser Trend zu unserem Mikroplastikproblem bei. Auch Textilien aus Ocean Plastic verlieren bei jedem Waschgang tausende Mikrofasern, die dann genau dort landen, wo sie herkommen und eigentlich nicht hingehören: im Meer.

Kreislauffähige Kleidung aus gesunden Materialien – ob synthetischen oder natürlichen Ursprungs –, die unter fairen Arbeitsbedingungen produziert wird, ist keine Utopie, sondern wird bereits von einer Reihe von Unternehmen praktisch umgesetzt. Von großen Textilkonzernen bis zu kleinen Fashion-Start-ups haben mehr und mehr Unternehmen verstanden, dass eine C2C-Produktion nicht nur ökologisch notwendig ist, sondern sich auch wirtschaftlich lohnt. Vom Band-T-Shirt bis zur Ripped Jeans wird C2C-Kleidung künftig hoffentlich das neue Normal sein. Gut aussehen und Gutes tun ist möglich.

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