2022/2024
Printprodukte im Kontext von Cradle to Cradle
Flyer im Briefkasten, Bücher im Regal oder das Etikett auf einer Bierflasche: Bedruckte Produkte begegnen uns in unserem Alltag überall. Die Produktion von Papier ist ressourcenintensiv und benötigt Holz, Wasser und Energie. Weltweit wird fast jeder zweite industriell gefällte Baum zu Papier verarbeitet. Während des Druckprozess werden oft schädliche Chemikalien zum Bleichen oder Lösen verwendet, die in unsere Gewässer gelangen. Nach der Nutzung ließe sich Papier eigentlich gut in einer Kaskade weiter nutzen: Papierfasern können einer Studie der TU Darmstadt zufolge bis zu 25 mal recycelt werden, danach sind die Fasern zu kurz, um sie weiterzuverwenden. Das größere Problem sind die Druckfarben: Herkömmliche Farben sind nicht biologisch abbaubar. Sie müssen aus dem bedruckten Produkt gewaschen werden und bei diesem sogenannten De-Inking entstehen giftige Farbschlämme, die zu einem großen Teil in der Verbrennung landen. Außerdem sind die Farben oftmals nicht für Hautkontakt geeignet. Da gerade Kleinkinder bedrucktes Papier in den Mund nehmen, wird schnell klar, dass Druckfarben auf keinen Fall ungesunde Inhaltsstoffe enthalten dürfen.
Doch es geht auch anders: Es gibt Druckfarben, die ausschließlich Inhaltsstoffe enthalten, die auf Pflanzenöl basieren und für die Biosphäre geeignet sind. Die Farben und der entstehende Farbschlamm sind biologisch abbaubar. Bücher oder andere Druckprodukte, die mit solchen Cradle to Cradle-Farben bedruckt sind, können ohne Gesundheitsfolgen genutzt, angefasst und, wenn es sein soll, auch in den Mund genommen werden. Dazu müssen jedoch neben der Farbe auch alle anderen verwendeten Materialien wie Bindung, Leim, Kleber oder Additive unbedenklich sein. Kombiniert mit einem Druckverfahren, das keine Schadstoffe freisetzt und unsere Gewässer und Böden aufbaut, statt sie zu belasten, können wir so mit unseren Druckprodukten einen positiven Einfluss haben.