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Wasser aus Berliner Luft

2024

Die globale Wasserkrise gehört laut dem Global Risks Report des World Economic Forum zu den größten Gefahren der nächsten Jahrzehnte. Die Erderwärmung verändert Süßwasserseen und Flüsse, und Fracking sowie Ölbohrungen verunreinigen das Grundwasser. Meerwasserentsalzung ist energieintensiv und produziert bedenkliche Abfälle. Mit der wachsenden Weltbevölkerung steigt gleichzeitig auch der Wasserbedarf. Hier kommt Phantor ins Spiel, ein innovatives Gerät, betrieben mit erneuerbarer Energie, das Zugang zu sauberem Trinkwasser geben kann. Wie? Der Phantor kann bis zu 10.000 Liter Wasser pro Tag aus der Umgebungsluft filtern und verfügbar machen. Bei einer unserer kostenfreien Trinkwasserstationen zeigen wir vor Ort, wie das ganze aussieht und funktioniert. Das Publikum kann an dieser Trinkwasserstation also nicht nur Berliner Luft, sondern auch einen Schluck Tempelhofer Feld genießen! Diese Initiative von Imhotep Industries ist noch nicht serienreif. Sie hat aber das Potenzial dem auf uns zukommenden Trinkwasserproblem entgegenzuwirken und fördert gleichzeitig das Bewusstsein für Wasserkreisläufe. Der Phantor zeigt, dass der Einsatz von Technologie gepaart mit erneuerbarer Energie eine der Lösungen für die größten Herausforderungen unserer Zeit sein kann.

Wasser im Kontext von Cradle to Cradle

Alle brauchen Wasser. Egal ob an einem heißen Konzerttag als Erfrischung, zum Duschen und Waschen, in der Landwirtschaft oder in der Industrie. Wasserhahn auf und das kühle Nass kommt raus – sauber, jeder Zeit verfügbar, zumindest in Deutschland. Doch langanhaltende Trockenperioden gefährden die Trinkwasserversorgung und führen zu Wasserknappheit. Der Klimawandel beschleunigt dieses Problem. Bereits jetzt haben weltweit 2,2 Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. 700 Millionen Menschen könnten bis 2030 gezwungen sein, wegen Wassermangel ihre Heimat verlassen zu müssen. Allerhöchste Zeit also, die wertvolle Ressource Wasser in Kreisläufen zu führen, um eine gerechte Wasserversorgung für alle auch in Zukunft sicherzustellen.

Trotz drohender Wasserknappheit wird Wasser meist linear genutzt: Statt das wertvolle Nass mehrfach zu nutzen, wird es einmalig verbraucht und damit eine wertvolle Ressource verschwendet. Doch es geht auch anders: Grauwasser, also gering verschmutztes Abwasser, das beispielsweise beim Händewaschen oder Duschen entsteht, kann gesammelt, gereinigt und so aufbereitet werden, dass es für Toilettenspülungen oder zur Pflanzenbewässerung genutzt werden kann. Gerade in öffentlichen Gebäuden wie Hotels oder Restaurants, aber auch auf Veranstaltungen kann so im großen Stil Wasser sinnvoll genutzt und in Kreisläufen geführt werden. Zudem kann auch Regenwasser aufgefangen und weiter genutzt werden. 

Die Grundlage für eine Wassernutzung in Kreisläufen ist sauberes Wasser. Viele Putzmittel und Kosmetikprodukte enthalten Mikroplastik und hormonell wirksame Konservierungs- oder Duftstoffe. Da Reinigungsmittel oder Kosmetika unvermeidlich in das Wasser gelangen, müssen diese Produkte von Anfang an für biologische Kreisläufe designt sein. Sie müssen biologisch abbaubar sein und dürfen ausschließlich Inhaltsstoffe enthalten, die keinerlei Schäden für Mensch und Umwelt zur Folge haben. 

Kreislaufführung und Wasserqualität sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Wasserversorgung. Doch das alles hilft den Menschen nicht, wenn in ihrer Region schlicht kein nutzbares Wasser vorhanden ist. Der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Menschenrecht und die gerechte Verteilung der knapper werdenden Ressource eine Herausforderung für ein friedliches Miteinander. Die Lösungen für unser Wasserproblem können jedoch schon im Kleinen beginnen. Kostenloser Zugang zu Leitungswasser, Trinkwasserbrunnen in Städten und Investitionen in eine Wasser- und Abwasserinfrastruktur, die eine Kreislaufführung ermöglicht, können wichtige Schritte hin zu sauberem Wasser für alle sein.

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