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Demontierbare Bühne

Technische Produkte wie Bauwerke und Konstruktionen können Materialbanken sein. Endliche Ressourcen werden darin für eine bestimmte Zeit eingesetzt und können danach entnommen und wiederverwendet werden. Voraussetzung ist, dass alle verwendeten Materialien kreislauffähig und materialgesund sind und diese Eigenschaften durch einen modularen und einfach demontierbaren Einbau gewahrt werden.

Der Bühnenbau-Prototyp im Labor Tempelhof erfüllt diese Kriterien. Er besteht aus feuerverzinktem Stahl von Zinq und einem kreislauffähigen Holzwerkstoff von Novo-Tech. Alle Bestandteile sind rückbaubar und können weiterverwendet oder vollständig recycelt werden.

Novo-Tech Logo rot grün mit Schildkröte
Zinq logo blau
große Bühne mit Publikum davor
Bühnenbau im Kontext von Cradle to Cradle

Ob Wohnhaus, Konzertsaal, Waschmaschine, Bühne, Mischpult oder Pommesbude: Wir Menschen haben uns eine technische Umwelt geschaffen, die heute meist linear funktioniert. Das hat Konsequenzen. In der EU landen jährlich rund vier Millionen Tonnen Elektronik- und Elektrogeräte im Müll. Die Geräte werden gesammelt und zerlegt, was aber aufgrund ihrer Bauweise mit vielen Mischmaterialien oder verlöteten Bestandteilen nicht sortenrein möglich ist. Edel- und Sondermetalle landen dann unter Umständen in Materialgruppen, aus denen sie nicht zurückgewonnen werden können – und werden beispielsweise gemeinsam mit Kunststoffteilen verbrannt.

Um das zu ändern muss bereits bei der Planung von technischen Produkten in Kreisläufen gedacht werden – ob Mischpult oder Gebäude. Bei der Auswahl von Materialien oder Baustoffen ist entscheidend: In welchem Nutzungsszenario wird dieses Material verwendet? Landen das Material oder sein Abrieb in der Umwelt? Dann muss das Material auch für biologische Kreisläufe geschaffen sein. Wenn nicht, dann muss das Material sortenrein recycelbar sein.

In der Produktion von technischen Gegenständen muss die Kreislauffähigkeit der eingesetzten Materialien erhalten werden. Das heißt, dass die Bestandteile unserer technischen Gegenstände und Gebäude so verwendet werden, dass sie leicht demontierbar, wiederverwendbar oder ohne Qualitätsverlust recycelbar sind.

Die C2C-inspirierte, gebaute technische Umwelt ist eine Materialbank. In ihr werden Ressourcen für eine bestimmte Zeit gelagert, dann wieder entnommen und als Nährstoff für etwas Neues verwendet. Diese Kreislaufführung kann durch zirkuläre Geschäftsmodelle ergänzt und erleichtert werden. Durch As-a-Service- oder Leasing-Modelle können Herstellerfirmen oder Händler*innen Produkte oder Services den Nutzer*innen für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung stellen und danach wieder zurücknehmen. Das hat Vorteile für beide Seiten: Die Herstellerfirma bekommt wertvolle Ressourcen zurück und nutzt sie für neue Produkte, während die Nutzer*innen sich keine Gedanken um Zweitnutzung oder Reparatur machen müssen.

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